Lampenschirme aus Schweinsblase
Noch bis Mitte der 90er-Jahre waren Lampenschirme aus Schweinsblasen besonders in rustikalen Wohnräumen beliebt. Anstatt Stoff wurde das Lampenschirm-Gestell mit dem Gewebe von Schweinsblasen bespannt – ein, aus heutiger Sicht, aussergewöhnlicher und traditioneller Trend.
Lampenschirme neu überziehen lassenLampenschirm Projekte anschauenSchweinsblasen: Ein Werkstoff mit Geschichte
Schweinsblasen wurden schon seit Jahrhunderten vielseitig verwendet. Im Mittelalter fertigte man daraus Tabakbeutel oder Behälter an. Noch heute findet man sie als traditionelle «Saublodere» bei Narrenkostümen während der Fasnacht. Hier müssen Narren unzählige Schweinsblasen pro Saison nutzen, denn die «Saublodere» gehen nach kräftigen Schlägen schnell kaputt.
Herstellung von Lampenschirmen aus Schweinsblasen bei Wehrli Licht
Bei uns hat man früher aus Schweinsblasen hochwertige Lampenschirme hergestellt. Der Prozess begann damals beim Metzger, der die Blasen auf Wunsch aufbewahrte, anstatt sie als Schlachtabfall zu entsorgen.
Der aufwendige Trocknungsprozess
- Blasen aufblasen und prüfen: Die Blasen wurden zusammengebunden, wie Luftballons aufgepumpt und auf Löcher oder Makel untersucht.
- Trocknen im Keller: Zum Aushärten hängte man die Ballons im Keller auf, bis sie vollständig getrocknet und hart waren. Hier zeigte sich bereits die charakteristische Maserung des Materials.
Das Bespannen der Lampenschirm-Gestelle
Der nächste Schritt war das Bespannen der Lampenschirm-Gestelle:
- Die ausgetrockneten Blasen mussten zunächst wieder weich und flexibel gemacht werden. Dafür legte man sie ins Wasser, bis sie aufquollen.
- Anschliessend nähte man die nassen Blasen straff auf das Gestell. Hier war Präzision gefragt, denn beim Trocknen zog sich das Material wie bei einer Trommelbespannung zusammen und wurde gespannt.
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